Eine schöne Idee für kleine Aktionen, aber auch als Teil größerer Blockaden: Ein Mensch geht mit einem Holzrahmen in Autogröße auf der Straße oder an anderen Orten und zeigt damit, wie viel Platz autofahrende Menschen einnehmen. Machen das mehrere nebeneinander, entsteht ein deutlicher Effekt. Auch als Radlzeug möglich, also mit einem Fahrrad in der Mitte und dem Holzrahmen auf den Schultern der Radler*in. Was vielleicht überrascht: Das ist völlig legal! Ab zwei Personen sowieso nach Versammlungsrecht, aber auch allein nach StVO. Darauf kann mensch sich berufen – und MUSS sogar auf der Straße gehen.

§ 25 StVO Fußgänger
Wer zu Fuß geht und Fahrzeuge oder sperrige Gegenstände mitführt, muss die Fahrbahn benutzen, wenn auf dem Gehweg oder auf dem Seitenstreifen andere zu Fuß Gehende erheblich behindert würden. Benutzen zu Fuß Gehende, die Fahrzeuge mitführen, die Fahrbahn, müssen sie am rechten Fahrbahnrand gehen; vor dem Abbiegen nach links dürfen sie sich nicht links einordnen.

Ihr seid mit Freund*innen verabredet? Plant eine Besprechung oder eine kleine Feier? Warum nicht auf der Straße vor Eurer Wohnung, Treffpunkt usw. Wenn Ihr mehr als zwei Leute (in manchen Bundesländern: mehr als drei) seid und eine politische Meinung nach außen kundtut, fallt Ihr unter das Versammlungsrecht. Die Straßenverkehrsordnung ist dann außer Kraft. Wenn Ihr also ein paar Stühle, Sessel, Sofas, Tische … auf die Straße stellt und rundherum ein paar Plakate z.B. zur Verkehrswende (oder auch ein anderes politisches Thema), ist das legal – und eine wirksame Verkehrsberuhigung. Eine solche Anwendung des Demorechts macht den Alltag politischer – und schafft das, was wir uns wünschen: autofreie Straßen. Jedenfalls für eine Phase und bezogen auf den rollenden Verkehr. Ihr könnt die Idee auch in der Nachbarschaft vorstellen und irgendwo ein Depot einrichten mit den Sachen, so dass alle da spontan immer mal wieder machen können. Da dürfen auch gerne ein Teppich, eine Tischtennisplatte, Basketballkorb oder ein Soundsystem dabei sein. Und ein Pavillon für den Regen.

Aufkleber für Parkuhren, Zapfsäulen, Fahrkartenautomaten und mehr
Das alles sind Einrichtungen, wo Menschen genauer hingucken – und deshalb auch unsere Werbeaufkleber z.B. für Nulltarif, gegen Autofahren, für Aktionsschwarzfahren usw. intensiver wahrnehmen als an Later-nenpfählen.

Licht bei Ampeln für Autos mit Schablone umwandeln
Anti-Atom-Gruppen haben das Gelblicht ins Atomzeichen verwandelt, Cannabis-legalisieren-Gruppen das Grünlicht in ein Hanfblatt. Denkbar wäre, beim Rot eine Autosilhouette aufzubringen – oder bei Grün eine vom Fahrrad. Wichtig ist, dass das Licht weiterhin deutlich erkennbar bleibt, um keine Verkehrsgefährdung zu verursachen.
Kreide – immer und überall

Es ist die Waffe für den Alltag: Ein Stück Kreide.
Immer und überall könnt Ihr Eure Meinung auf die Straße, auf Gehwege oder Treppenstufen (die senkrechten Flächen sind besonders auffällig!) malen. Sachbeschädigung ist das Malen mit Kreide nicht. Wo die Kreide beim nächsten Regen oder durch Drüberlatschen von selbst ver-schwindet, ist auch eine Reinigungsrechnung ausgeschlossen. Die Vorstellung ist einfach geil, dass wir fortan – weil wir immer Kreide dabei haben – keine sexistische Werbung, keine Nazischmiererei, keinen ausbeuteri-schen Produktverkauf, schlicht gar nichts mehr, was uns missfällt, einfach hinnehmen, sondern unseren Kom-mentar öffentlichkeitswirksam hinzusetzen. So können wir auch überall notieren, dass hier ein Zebra- oder Fahrradstreifen fehlt, dort eine Fahrradstraße hilfreich wäre, die Ticketautomaten eigentlich überflüssig sind usw. Wir können Treffpunkte für Ticketteilen markieren, Schwarzfahrt-Drohplakate kommentieren, oder Autos, die auf Rad-/Fuß-wegen parken, auf dem Boden umranden plus Kommentar (nur seitlich oder sogar rundher-um).